Klimafreundlich kochen – wie Sie mit kleinen Entscheidungen viel bewirken können
Einleitung – klimafreundlich kochen ohne Druck, aber mit Wirkung
Viele Menschen spüren in diesen Zeiten das Bedürfnis, „irgendetwas“ fürs Klima tun zu wollen. Die Nachrichten überschlagen sich, die Welt fühlt sich manchmal schwer an – und gleichzeitig ahnt man, dass Veränderung oft im Kleinen beginnt.
In Gesprächen mit unseren Kundinnen und Kunden hören wir immer wieder einen Satz:
„Ich möchte bewusster kochen – aber ich weiß nicht, wo ich anfangen soll.“
Die gute Nachricht: Klimafreundliches Kochen beginnt nicht mit Verzicht, komplizierten Regeln oder endlosen Listen. Es beginnt mit kleinen, alltäglichen Entscheidungen. Mit dem, was Sie in den Händen halten, wenn Sie Gemüse schneiden. Mit dem, was gerade auf dem Feld wächst. Mit dem, was übrig bleibt und was Sie daraus machen.
Und wir merken hier auf dem Hof jeden Tag: Wer saisonal und regional kocht, tut automatisch schon viel – ohne es ständig im Kopf haben zu müssen.
Klimafreundlich kochen kann leicht sein. Und sogar Freude machen.
Warum klimafreundliches Kochen leichter ist, als viele denken
Frische Zutaten statt stark verarbeiteter Produkte
Kochen mit frischen Zutaten braucht keine großen Erklärungen. Ein Gericht, das aus Gemüse, Kräutern, Getreide oder Hülsenfrüchten besteht, hat meist automatisch einen geringeren CO₂-Fußabdruck als viele Fertiggerichte oder stark verarbeitete Produkte.
Nicht, weil „Bio“ eine magische Lösung wäre – sondern weil weniger Produktionsschritte, weniger Energie und weniger Verpackung nötig sind.
Und ganz ehrlich: Eine selbstgemachte Kürbissuppe, ein Pfannengericht mit Kohl oder ein Blech Ofengemüse schmecken nicht nur besser, sie sind auch einfacher, als viele denken.
Kurze Lieferwege – wo sie möglich sind
Ein Teil unseres Sortiments kommt direkt von unseren eigenen Flächen im Hennefer Umland oder von Höfen, mit denen wir seit vielen Jahren zusammenarbeiten.
Dazu kommen ausgewählte Bio-Großhändler, über die wir Produkte beziehen, die hier schlicht nicht wachsen – etwa Orangen oder Bananen.
Wo immer es möglich ist, setzen wir auf kurze Wege und direkte Strukturen. Und dort, wo Regionalität nicht geht, achten wir auf verlässliche Bio-Qualität und sinnvolle Ergänzung unseres Angebots.
Saisonale Vielfalt als natürlicher Klimaschutz
Die Natur hat einen Rhythmus. Und wenn wir uns nach diesem Rhythmus richten, entlasten wir automatisch das Klima:
Sommer: Tomaten, Zucchini, Paprika
Herbst/Winter: Kohl, Rote Bete, Kürbis
Frühling: frisches Grün
Saisonales Kochen bedeutet meist weniger Energieaufwand in der Erzeugung und Lagerung – und weniger Transporte quer durch Europa.
Einfach gesagt: Wer sich an dem orientiert, was gerade im Jahreslauf gut verfügbar ist, macht fast automatisch vieles richtig.
Kleine Entscheidungen mit großer Wirkung am Herd
Gemüse als Hauptrolle – pflanzenbasiert ohne Verzicht
Niemand muss komplett vegetarisch oder vegan leben, um klimafreundlich zu kochen.
Es reicht schon, Gemüse öfter zur Hauptrolle zu machen.
Ein Gericht aus Ofengemüse, eine Gemüsepfanne oder ein kräftiger Eintopf aus Kohl, Roter Bete oder Sellerie kann wunderbar sättigen – und ist ganz nebenbei klimafreundlicher als viele fleischlastige Gerichte.
Das geht ohne Dogma, sondern über Lust an guten Zutaten.
Weniger Abfall: Reste kreativ verwerten
Reste sind kein Ballast – sie sind oft der Beginn eines neuen Gerichts.
Viele unserer Kund:innen erzählen uns, dass sie durch die Hofkiste gelernt haben, flexibler zu kochen.
Ein paar Ideen, die im Alltag wirklich funktionieren:
Kürbisreste → als cremige Suppe, im Curry oder als Püree
Wurzelgemüse-Reste → aufs Blech als Ofengemüse oder in Bratlinge
Sellerie-Stück → in Suppen, Pasta-Saucen oder in eine Gemüsepfanne
Kohl → am ersten Tag als Pfanne, am zweiten als Salat oder Eintopf
Klimafreundlich kochen heißt auch: nutzen, was schon da ist – statt Neues zu kaufen, während Altes im Kühlschrank vergessen wird.
Richtig lagern: Haltbarkeit verlängern, Klima entlasten
Was länger hält, muss nicht nachgekauft werden – so einfach ist das.
Gutes Lagern kann enorm viel bewirken:
Kohl bleibt im Kühlschrank oder kühlen Vorratsraum oft über eine Woche frisch.
Kürbis hält unangeschnitten wochenlang an einem kühlen, trockenen Ort.
Rote Bete bleibt länger knackig, wenn sie kühl und dunkel liegt.
Salate bleiben länger frisch, wenn sie gut verpackt und leicht feucht gelagert werden.
Wer weniger wegwerfen muss, spart Geld – und gleichzeitig Ressourcen.
Kochen mit der Jahreszeit – gut für Körper und Klima
Frühling: leichte Küche & frisches Grün
Im Frühling erwacht das frische Grün. Erste Salate, Kräuter oder Spinat sind oft die ersten Gemüse, die wieder näher aus der Region kommen.
Sie passen zur Jahreszeit, in der viele Menschen automatisch etwas leichter essen möchten – nach der eher kräftigen Winterküche.
Sommer: Tomaten, Zucchini & Paprika – voller Geschmack
Wenn der Sommer da ist, riecht man es sogar: Tomaten duften intensiver, Paprika schmeckt süßer, Zucchini sind frisch und zart.
Ein Tomatensalat, ein mediterranes Ofengemüse oder eine Zucchinipfanne sind typische Gerichte, die mit wenigen Zutaten auskommen – und gleichzeitig voll im Rhythmus der Jahreszeit liegen.
Herbst & Winter: Kohl, Kürbis, Rote Bete – nahrhaft & regional stark
Diese drei Gemüse begleiten uns durch die kalten Monate – und sie sind echte Schätze:
Kohl: vielseitig einsetzbar, vom Wokgericht bis zum Eintopf
Kürbis: macht satt, schmeckt mild und lässt sich gut kombinieren
Rote Bete: bringt Farbe, Tiefe und viel Charakter auf den Teller
Mit ihnen lassen sich Gerichte kochen, die wärmen, sättigen und lange vorhalten – genau das, was man an kühlen Tagen braucht.
Hofmoment: Ein Tag zwischen Ernte, Erde & kurzen Wegen
Wenn im Herbst die ersten Kürbisse geerntet werden, liegt oft noch der Morgennebel über dem Feld.
Man spürt die kühle Luft, hört das dumpfe „Plopp“, wenn ein Kürbis vom Stängel gelöst wird, und sieht, wie sich die orangefarbenen Früchte auf dem Wagen stapeln.
Solche Momente erinnern uns immer wieder daran, wie direkt der Weg vom Feld in die Küche sein kann – und wie viel Sinn es macht, das zu nutzen.
Die Hofkiste als klimafreundliche Wahl
Region, Großhandel & Ehrlichkeit – so entsteht euer Sortiment
Unser Sortiment ist eine Mischung:
- eigenes Gemüse von unseren Flächen,
- Produkte von Höfen, mit denen wir teilweise seit vielen Jahren zusammenarbeiten,
- und Ware von Bio-Großhändlern, die uns mit Lebensmitteln versorgen, die hier nicht wachsen – wie zum Beispiel Zitrusfrüchte.
Wo immer es sinnvoll möglich ist, setzen wir auf Nähe und kurze Wege. Und dort, wo Regionalität nicht machbar ist, achten wir auf gute Bio-Qualität und darauf, dass die Produkte unser Sortiment sinnvoll ergänzen.
Saisonal denken – Regio-Kiste & bunte Auswahl
Ein großer Teil unseres Gemüseangebots folgt ganz bewusst der Saison.
Zusätzlich gibt es bei uns eine Regio-Kiste, in der Sie ausschließlich Produkte aus der Region finden – für alle, die den Schwerpunkt ganz gezielt darauf legen wollen.
Daneben gehören Orangen & Co. aber ebenfalls zu unserem Angebot. Sie sind nicht regional, aber für viele Menschen ein Stück Lebensqualität. Klimafreundlich kochen heißt für uns nicht „alles oder nichts“, sondern: Schwerpunkte setzen und bewusst wählen.
Rezeptblatt & Blogrezepte helfen, alles aufzubrauchen
Damit das Kochen leichter fällt und möglichst wenig im Kühlschrank liegen bleibt, gibt es auf Wunsch wöchentlich ein Rezeptblatt in der Kiste.
Außerdem finden Sie in unserem Blog regelmäßig neue Ideen – immer orientiert an dem, was saisonal gut verfügbar ist.
Weniger Verpackung durch Direktlieferung & Mehrwegkisten
Unsere Lieferstruktur mit Mehrwegkisten hilft, Verpackung zu reduzieren. Vieles kommt lose oder mit minimaler Umverpackung bei Ihnen an – und die Kisten selbst gehen wieder zurück in den Kreislauf.
Das ist nicht perfekt, aber ein Schritt in die richtige Richtung.