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Düngung im Bio-Anbau

 – Zwischen Idealismus, Vorschriften und Realität 

Wenn es um nachhaltige Landwirtschaft geht, führt kein Weg an der Frage der Düngung vorbei. Gesunde Pflanzen brauchen Nährstoffe – doch woher sie kommen, ist eine Frage mit weitreichenden Konsequenzen. Ein Blick auf die Gärtnerei Hüsgen zeigt, wie komplex die Entscheidung über den richtigen Dünger ist – und mit welchen Sorgen und Herausforderungen Bio-Landwirte täglich konfrontiert sind.

Warum ist Düngung so entscheidend?

Gemüse wächst schnell und entwickelt eine große Blattmasse. Das braucht Energie – und Nährstoffe. Fehlen diese, leidet nicht nur die Ernte, sondern auch die Pflanzengesundheit. Eine gute Versorgung schützt vor Krankheiten und sorgt für stabile Erträge – eine wirtschaftliche Notwendigkeit für Landwirte, die sich gegen billige Lebensmittelimporte behaupten müssen.

Doch Düngung ist weit mehr als ein simples „Nährstoffe zufügen“. In der Gärtnerei Hüsgen lautet die Devise: „Wir düngen nicht die Pflanze, sondern den Boden.“ Denn ein humusreicher, lebendiger Boden ist die Grundlage für nachhaltigen Anbau und langfristigen Klimaschutz.

Die Herausforderung der Nährstoffe

Drei Hauptnährstoffe stehen im Fokus: Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K). Doch ihre Verfügbarkeit ist unausgewogen:

  • Stickstoff ist essenziell, wird aber im Boden nicht gespeichert – ein ständiges Defizit.
  • Phosphor ist oft im Übermaß vorhanden, was Umweltprobleme verursachen kann.
  • Kalium wird besonders von Fruchtgemüse stark benötigt.

Bio-Betriebe dürfen keine synthetischen Dünger verwenden, die konventionelle Betriebe nutzen. Stattdessen setzen sie auf tierische oder pflanzliche Handelsdünger, Kompost, Stallmist oder Gründüngung.

Zwischen Idealen und Vorschriften: Die Frage der veganen Düngung

In der Gärtnerei Hüsgen wird so viel wie möglich mit pflanzlichen Düngern gearbeitet – doch es gibt Hürden. Viele Pflanzen-basierte Dünger enthalten hohe Mengen an Phosphor. Das führt zu Problemen mit der Düngeverordnung der EU, die strenge Grenzwerte setzt.

Hier stoßen Landwirte an eine paradoxe Grenze: Eine rein pflanzliche Düngung ist ökologisch gewünscht, aber regulatorisch schwer umsetzbar. Gleichzeitig ist tierischer Handelsdünger – etwa aus Hornspänen oder Schafwollpellets – deutlich günstiger. Doch wie passt das zu den Erwartungen der Verbraucher, die zunehmend eine „vegane Landwirtschaft“ fordern?

„Es ist eine rege Diskussion unter Gärtnern“, sagt Till Hüsgen von der Gärtnerei Hüsgen. „Aber solange die Rahmenbedingungen so sind, wie sie sind, bleibt tierischer Dünger oft die einzige realistische Option – auch im Sinne des Humusaufbaus und des Klimaschutzes.“

Wirtschaftliche Realität: Wer zahlt den Preis?

Neben den ökologischen Herausforderungen gibt es eine klare wirtschaftliche Realität: Pflanzliche Dünger sind oft teurer. Für viele Verbraucher ist das Wissen um diese Zusammenhänge jedoch gering – die Bereitschaft, höhere Preise für nachhaltige Produktion zu zahlen, bleibt begrenzt.

„Wir Gärtner wollen nachhaltigen, gesunden Anbau“, sagt der Landwirt. „Aber ohne ein Umdenken bei Verbrauchern und Politik sind uns oft die Hände gebunden.“

Fazit: Eine Gratwanderung zwischen Ökologie, Ökonomie und Vorschriften

Bio-Betriebe stehen unter Druck: Sie wollen nachhaltig arbeiten, müssen sich aber auch wirtschaftlich behaupten und regulatorische Vorgaben einhalten. Die Düngung ist dabei ein zentrales Thema – ein Balanceakt zwischen Bodenfruchtbarkeit, Umweltauflagen und den finanziellen Möglichkeiten.

Am Ende ist klar: Nachhaltige Landwirtschaft braucht nicht nur engagierte Landwirte, sondern auch Verbraucher, die bereit sind, für eine enkeltaugliche Landwirtschaft den echten Preis zu zahlen.